Festschrift Wamberg

Programm 3 Generationen: Familie Simon, Wirte seit 1990 Samstag, 8.6.2013 ab 12 Uhr (im Festzelt und auf der Terrasse) … gemütlicher Hoagarten mit … musikalischer Unterhaltung … Kinderprogramm (Fahrgelegenheit vom Rathausplatz mit unseren Minibussen ab 11 Uhr) Der heutige Berggasthof Wamberg geht auf eine Ettaler Klosterschwaige des Kloster Ettal zurück. Diese Guts- höfe wurden verpachtet und mussten von den Pächtern mit einem jährlichen Pachtzins bezahlt werden. Erster urkundlich erwähnter Pächter ist der Pollinger Jäger Thomas Heiß (†1679), der 1637 das Parten- kirchner Bürgerrecht erwirbt und wohl um diese Zeit den Hof mit pachtet. 1668 übergibt er den Hof an seine Schwester Maria und deren Mann Michael Straub vomWalchensee. Deren Sohn Mathias (†1716) über- nimmt ab 1674 mit seiner Frau Agnes Zahler (†1729). Die Tochter Magdalena Straub (1688–1740) heiratet 1708 den Leutascher Urban Nairz (†1745) und be- wirtschaftet ab dahin den Hof. Im Jahr 1745 löst Urban Nairz die Ettaler Zinsen ab und wird damit Eigentümer des Hauses. Das Ehepaar wird Eltern von 16 Kindern. Hoferbe ist ab 1745 Phillip Nairz (1730–1808), der Eva Gansler ( 1734–1803) aus Partenkirchen heira- tet und mit ihr 11 Kinder bekommt. Um 1750 ent- stehen die sogennantenHausnamen, um die verschieden Familien und Häuser zu unterscheiden, die oftmals den gleichen Familiennamen trugen. Der Hausname "Lipp" entsteht vom Vornamen Phillip. Er kauft für seinen Sohn Johann Nairz (1759–1834) "Lippnweber" das Haus Nr. 141 in Partenkirchen, heute Gasthof zum Schatten. Für seinen SohnMichael Nairz (1764–1838) "Schuster" kauft er das Haus Nr. 216 in Wamberg, heute Haus Wamberg 12. Der Sohn JoachimNairz (1769–1844) "Jochum" heiratet in das Haus Nr. 228 in Hintergraseck ein, heute Almwirtschaft zum "Racha". Martin Nairz (1774–1835) übernimmt 1801 den Hof und heiratet im gleichen Jahr Katharina Kemser (1779–1821) aus Wamberg. Von den 13 Kindern er- reichen nur 7 Kinder das Erwachsenenalter. Der Sohn Johann Nairz (*1802) erbt den Hof und heiratet 1836 Maria Mangold aus Eschenlohe. Nur vier von deren 8 Kindern werden erwachsen. Um das Jahr 1860 kauft Josef Maurer (1831–1908) vom Haus Nr. 221 "Pumpi" den Hof und bewirt- schaftet ihn mit seiner Frau Walburga geb. Praxmayr (1839–1921) aus Grainau. Um diese Zeit wurde das Haus offenbar auch um- oder neugebaut. Das alte Haus stand weiter unten Richtung Dorf auf der an- deren Gassenseite. Sein Sohn Mathias Maurer (1869–1927) "Lippn- Hias" heiratet Katharina Reindl (1879–1961) aus Krün und wird Vater von einem Sohn und 5 Töchtern. Er erbt den Hof 1908. Und hier beginnt die Geschichte des Berggasthof Wamberg ... Geschichte vom Anwesen Nr.213 „zum Lipp“ Foto Auf dem Weg zum Frühschoppen Wamberger auf dem Weg zum Frühschoppen (undatiert). Im Hintergrund Haus Nr. 214 „Martl“, heute Wamberg 10 Wamberg 10, 2013; das älteste Haus im höchstgelegenen Kirchendorf Deutschlands Die Geschichte Wambergs reicht fast 1000 Jahre zu- rück: Im 12. Jahrhundert wurde das Dorf zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es gehörte als Teil des Unter- gerichts Partenkirchen zur Grafschaft Werdenfels. Die Grafschaft Werdenfels gehörte dem Bistum Frei- sing, das den Werdenfelsern erhebliche Sonderrechte gestattete. So gab es ein altes Recht, dass ein jedermann auf dem Wamberg "räumen und räuten" darf. Dies berechtigte jeden, sich auf dem Wamberg anzusiedeln und dort Landwirtschaft zu betreiben. Wamberg entstand aus 2 Schwaigen (Gutshöfe im Be- sitz von adligen oder klösterlichen Herrschaften). Eine Schwaige wurde 1343 an das Kloster Ettal verkauft, die andere Schwaige im Jahr 1431 an den Markt Mittenwald. Die Mittenwalder verloren die Rechte an ihrer Schwaige jedoch um das Jahr 1570. Durch Verkäufe und Erbteilungen entstanden bis 1541 aus den ursprünglichen 2 Schwaigen 6 Haus- halte mit folgenden Vorständen: Hans Mair, Jörg Mair, Caspar Wamperger, Balthasar Pittrich, Jacob Schäper und Stoffl Schäper. Um 1580 wird mit Christoph Onich der erste Onich urkundlich erwähnt. Die Familie Onich sollte in den nächsten Jahrhunderten eine wichtige Rolle in Wam- berg spielen. 1670 wird Andreas Onich als Sohn von Hans Onich im Haus Nr. 217 geboren. Er ging als Jugendlicher fort und wurde nach Aufenthalten bei verschiedenen Lehrmeistern ein berühmter Bildhauer in Prag. Andreas Onich ist es zu verdanken, dass im Jahr 1720 anstelle einer alten Holzkapelle eine barocke Kir- che gebaut wurde. Er selbst schnitzte den künstlerisch wertvollen Hochaltar mit dem Motiv Anna selbritt (Hl. Anna, Maria und Jesus). Am 11. September 1721 wurde die neue Kirche vom Freisinger Fürst- bischof Johannes Franz Ecker von Kapfing und Lichten- eck zu Ehren der Hl. Mutter Anna geweiht. Bereits seit 1625 gehörte Wamberg zur Pfarrei Partenkirchen. 1745 wurden die Ettaler Zinsen abgelöst. Aus der Schwaige waren mittlerweile 3 Höfe entstanden. Die Pächter Hans Onich, UrbanNairz undMartin Kemser lösten die Zinsen ab. Im Jahr 1802 wurde die Grafschaft Werdenfels im Rahmen der Säkularisation aufgelöst und dem neu- gegründeten Königreich Bayern zugeschlagen. Wamberg bestand damals aus folgenden 9 Anwesen: Geschichte Wamberg Oktoberfestgespann Augustinerbräu anno dazumal ... Oktoberfestgespann Augustinerbräu aus neuer Zeit – am 9.6. am Gasthof Wamberg zu bestaunen Sonntag, 9.6.2013 ab 10 Uhr (im Festzelt und auf der Terrasse) … musikalischer Frühschoppen mit Radio Oberland Live-Übertragung bis 13 Uhr (Moderation: Alfred Sperer) … es spielen ganztags die Gletscherschliff-Musi, das Mittenwalder Jodler-Duo (Stuck & Guff), d’Soaten-Musi (Höger & Zollner) und die Rodler-Musi … Kinderprogramm … das Oktoberfestgespann wird für 10 Uhr erwartet! (Fahrgelegenheit vom Rathausplatz mit unseren Minibussen ab 9.00 Uhr) Gasthaus Wamberg, Abbildung undatiert erstaunlich: der Wank im Hintergrund ist eine Montage Urkunde von 1973, für 60 Jahre Treue zum Augustiner-Bräu Impressum: Bildnachweis: Luftbildaufnahme: Jörg Bodenbender; Oktoberfestgespanne, Archiv Augustiner Bräu; aus „Häuser und Familien 1664-1860 in Partenkirchen, sowie Esterberg bis Hintergraseck“: Archiv Martin Einzenberger; Privatarchiv Familie Simon; Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen Graphik: Ulrike Wiesner, graphixs.de Texte: Familie Simon

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